Nach drei Tagen in Sydney verließen wir dann die Stadt und holten unseren gemieteten Camper ab, der für die nächsten drei Wochen unser Zuhause sein würde :) Ausgestattet mit Bett, Kühlschrank, Waschbecken, Gaskocher und Kochutensilien sollten wir überleben.
Die Campervermietung war südlich der Stadt, unsere Reise sollte aber nordwärts gehen, weshalb wir ganz Sydney dann wieder durchqueren mussten. Die Rushhour wurde uns dabei zum tödlichen Verhängnis....geplante Fahrzeit durch die Stadt war rund eine Stunde gewesen, am Ende brauchten wir dann knapp drei...
Da in Australien überall die lieben Kangaroos umherhüpften, war es recht gefährlich nach Dämmerungseinbruch zu fahren. Die Dummerchen mochten nämlich das Licht wie die Motten und es konnte passieren, dass einer der Racker auf der Straße saß, ein Auto kommen sah und einfach freudig darauf zuhoppelte... Was passieren kann, wenn ein ausgewachsener 1,5-2m großer und rund 50-60kg schwerer Brocken Fleisch auf dem Kühlergrill landet muss ich wohl nicht erklären...da is nix mehr mit happy Grillfest^^
Deswegen war auch am Stadtrand direkt ein Warnschild das ich folgendermaßen deutete: "Achtung!! Sie verlassen die sichere Stadt und begeben sich in die gefährliche Wildnis Australiens"
Da der Einbruch der Dunkelheit schon nahte, suchten wir uns dann einen Campingplatz nahe der Stadt. Als wir die Highway Abfahrt zum Zeltplatz erreichten dachten wir schon es wäre geschafft...tatsächlich mussten wir dann aber ca. eine halbe Stunde offroad über Schotterpisten mehrere Hundert Meter Höhenunterschied tief in den Wald^^
Als wir es dann endlich geschafft hatten, war nicht wirklich eine Rezeption zu finden... Nur Pferdekoppeln überall. Wir fuhren also zum einzigen erleuchteten Haus, welches einem Farmer zu gehören schien. Dieser stellte sich dann aber doch als Besitzer des Campingplatzes herraus und warnte uns gleich mal vor den "paar Pferden" die Morgens durch den Wald auf die Weiden getrieben wurden und dabei über den Campingplatz rannten.
Wir stellten also unseren Camper auf, fuhrwerkten im Dunkeln den Tisch aus dem Auto um das Bett aufzubauen und ließen uns dabei von Sandfliegen auffressen. Ich liebte Australien schon jetzt :D Da wir noch ein wenig Angst vor Spinnen und anderem Getier hatten, schlossen wir die Fenster und Türen über Nacht. Leider kühlte es in Australien über Nacht nicht wirklich ab und im Camper war es wie in der Sauna. Wir hatten also die Wahl zwischen schwitzen oder verstochen und gebissen werden^^
Da mich die Moskitos eh liebten entschied ich mich für Schwitzen, Ramona wollte aber lieber gestochen werden.... Der Kampf meines Lebens entbrannte... Sie machte das Fenster auf, ich wieder zu und so weiter :P Irgendwann hatte ich sie dann so weit dass sie ein Mückengitter vor dem Fenster drappierte und ich ruhig einschlafen konnte.
Morgens wachte ich dann auf und war total verstochen....das Mückengitter war natürlich runtergefallen^^ Ramona hatte keinen einzigen Stich....Story of my life :P
Draußen war getrappel zu hören....die Pferde kamen aus dem Wald. Wie sich herrausstellte waren die paar, mehrere hundert^^
Eins nach dem anderen kamen sie aus dem Wald gelaufen:
Video 1
Bis der ganze Campground voll war:
Video 2
Dann kamen die Farmer und tieben sie mit den Motorrädern weiter^^
Video 3
Warmes Wasser oder Strom gab es leider keinen, weshalb ich eine eiskalte Dusche in einem der Container nahm.
Erfrischt und nach einem kurzen Frühstück gestärkt fuhren wir dann weiter Richtung Norden...
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