Mittwoch, 16. Dezember 2015

1 Auto, 2 Strommasten & die guten alten Zeiten

Sebi's letztes Wochenende stand bevor. Wir hatten schon vor er deutschen Boden verließ abgemacht, dass wir in Neuseeland Party machen würden. Da es mit der Südinsel und Queenstown zeitlich nicht hinhauen würde, musste eine andere Partymeile geschaffen werden.
Um alle meine neuseeländischen Erstkontakte wieder zu einem Partywochenende zusammenzutrommeln, hatte ich ein wenig herumtelefoniert. Ich fühlte mich wie bei der Organisation eines Klassentreffens. Die meisten hatten Zeit und folgtem meinem Ruf südwärts. Wir würden uns alle am 17. Dezember und das folgende Wochenende in Wellington, der Hauptstadt des Landes treffen, um zusammen zu feiern.

Von Napier aus steuerten wir also gen Süden...

Die 325km von Napier nach Wellington waren an einem Nachmittag nicht zu schaffen, weshalb wir in Masterton Halt machten.
Die ersten beiden kostenlosen Zeltplätze die Masterton bot, waren nur Parkplätze für Wohnmobile...wir schlugen unser Zelt also auf einem Campingplatz inmitten des Städchens auf. Leider gab es dort kein free WiFi und auch in der Umgebung war kein offenes Netz zu finden.
Ich wollte trotzdem ein wenig weiterschreiben, da ich schon jetzt zwei Wochen hinterherhing. Deshlab kauften wir uns zusammen ein Datenpaket. Das war das erste mal, dass ich für WiFi bezahlte :P
Nach einem kleinen Spieleabend mit, wer hätte es gedacht, einer Horde Deutscher, konnten wir noch selbstgemachte Cookies probieren. Cathi hatte mir zu meiner Abschiedsparty ihre Spezialcookies gebacken♥. Es waren die ersten die ich seither zwischen die Zähne bekam.

Danach textete ich noch bis zwei Uhr nachts an meinem Blog.
Seit mittags, als wir mit dem Footgolf aufgehört hatten, regnete es...das Zelt, welches ich von meinem Arbeitskollegen geliehen hatte, war zum Glück sehr wasserdicht. Nur wurden mir in dieser Nacht meine guten 1,90m zum Verhängnis...normalerweise öffnete ich das Zelt unten ein wenig und streckte meine Füße samt Schlafsack die restlichen 30cm das Zelt hinaus, um die es zu kurz für mich war :P
Heute Nacht hatte ich die Wahl zwischen nassen Füßen bis zum Knie, oder Löffelchen und alle Stunde aufwachen um mich zu drehen. Als ich das Zelt öffnete, stellte ich fest, dass der Reißverschluss wohl nicht ganz zu gewesen war...meine Matratze war schon nass, und auch der halbe Schlafsack...machte also eh keinen Unterschied mehr, also Zelt auf, Füße raus und schlafen....


Gefühlt war ich gerade eingeschlummert, da weckte mich plötzlich Sebi: "Peet, Peet, hörst des??" Er rüttelte und schüttelte mich... Ich peilte zunächst gar nicht was los war, dann hörte ich es auch. Ein schriller permanenter Lärm, sowie Schreie und Sirenen...irgendwo aus Richtung Straße....ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es kurz vor 4 Uhr nachts war...
Ich drehte mich um und.....es war hell....noch ein Blick auf die Uhr und es war 8 Uhr morgens! Ich war wieder eingeschlafen...na toll!

Ich schaute auf mein Handy und konnte es gar nicht glauben. Keine neuen Nachrichten über WhatsApp?? Irgendwas war da faul....das WLAN funktionierte nicht mehr. Da bezahlte man einmal für Internet, und schon geht nix mehr...

Als wir das Zelt verließen, war schnell klar, woher der Lärm und die Sirenen nachts kamen.
Ein Auto hatte einen der Strommasten umgesemmelt. Wie wir von der Besitzerin des Campingplatzes erfuhren, war ein Betrunkener mit seinen drei Insassen in den Mast gerast. Er war nicht angeschnallt und hatte sich am Lenkrad einige Rippen gebrochen. Da er dabei bewusstlos wurde, blieb er auf dem Lenkrad und somit der Hupe liegen. Das war das schrille Geräusch, welches wir gehört hatten. Und die Schreie waren wohl von einer der Mitfahrerinnen gekommen....
Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr waren schnell vor Ort gewesen und mussten das Auto aufschneiden, da der Mann eingeklemmt war... Er hatte den kompletten Masten umgefahren, sowie noch einen weiteren über die Kabel mit umgezogen....wohl gemerkt Betonmasten. Mit 50km/h wohl kaum zu schaffen....
Auch das Internet Problem war damit "geklärt"... komplett Stromausfall des ganzen Stadtteils^^

Warm duschen war nicht....zum Glück war die Küche mit Gasherden ausgestattet, die wir mit Zündhölzern entzündeten. Die Küche war voll mit Leuten, aber nirgends war ein Handy zu sehen^^ Wir kochten und unterhielten uns. Wie früher :)

Noch bis nachmittags brauchten die Bauarbeiter, die Masten wieder aufzustellen und die Straße zu räumen. Als die Duschen dann wieder warm, sowie der Weg frei war, zogen wir weiter....

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