Freitag, 4. Dezember 2015

Ninety Mile Beach Racing und ein Panzer in der Not

Auf den Strand zu kommen war nicht allzu schwer. Wie im vorherigen Artikel gezeigt, heizten wir noch einmal durch die Wasserstraße und ein wenig weiter, an den Sanddünen vorbei.
Dann noch mit Vollspead über eine Sandbank und einen Pfad mit extrem trockenem sowie weichem Sand, und dann waren wir am Strand :D

Der Ninety "Mile" Beach ist eigentlich nur 90km lang. Ninety Mile hört sich einfach besser an :P
Er erstreckt sich vom Cape südwärts an der westlichen Küste des Ausläufers der Nordinsel.

Der Sand ist an diesem Strand so fest, dass man mit dem Auto leicht darauf fahren kann. Nur ab und zu ziehen sich Wasserläufe zum Festland, bei denen man langsam tun muss.
Die meiste Zeit aber kann mit 80-100km/h gedüst werden ;D

Die Sandbank hatte mich wohl ein Stück meines Underbodenschutzes gekostet :S (Teil in Fabi's Hand)

Der Strand kann an mehreren Stellen befahren und wieder verlassen werden. Wir wollten eigentlich nur ein Stück südwärts fahren, und dann wieder runter von der Sandbahn. Dabei machte uns aber die ankommende Flut einen dicken Strich durch die Rechnung :P An einer Stelle Stand das Wasser schon so hoch (ca. einen halben Meter), dass es mit dem Auto kein Durchkommen mehr gab :S Wir mussten also umkehren, und die ganze Strecke wieder zurück fahren.....
Unter anderem wurde auch das Wasser immer höher, und der befahrbare Streifen des Strandes immer schmäler. Dort wo das Wasser bereits hinschwappte war fahren unmöglich, da es zu gefährlich war gegen herangespülte Gegenstände zu fahren, oder von einer Welle erfasst zu werden. Zu nah am Festland konnte auch nicht gefahren werden, da der Sand dort so weich war, dass er das Auto massiv abbremste. Einmal auf so einem weichen Sand zum Stehen zu kommen würde das Aus bedeuten, und das Auto würde dem Wasser zum Opfer fallen. Heißt.... Gaaas, Gaaas, Gaaaaaaaaaas....... :P

Ein zusätzliches Problem war, dass wir nicht mehr genau wussten, wo wir den Strand befahren hatten. Der starke Küstenwind hatte alle Spuren im Sand verwischt. Ein einsamer Fischer mit Quad diente uns dann als Wegweiser und wir fanden das Schlupfloch wieder :)

Da ich bei der Hinfahrt ja schon meinen Unterbodenschutz geschrottet hatte, wollte ich zurück etwas langsamer und vorsichtiger fahren. Das wurde uns dann aber auf der Stelle mit dem weichen Sand zum Verhängnis.... das Auto wurde trotz viel Gas immer langsamer...fast als würde man die Handbremse Stück für Stück mehr anziehen....und dann standen wir... kein vor, kein zurück. Jede Bewegung der Räder grub uns tiefer in den Strand :S
Wir versuchten es mit Schieben, den Sand mit Flaschen voll Wasser befestigen die wir vom Meer heranschleppten, Fußmatten unterlegen, oder den Sandboards von Fabi, die ja vorher noch super auf dem Sand gehalten hatten.. Aber nichts half...wir gruben uns nur weiter ein...zuletzt mussten wir dann feststellen, dass die vorderen Räder langsam ausfederten, da der Motor schon auf dem Sand auflag, und sich nur noch die Räder weiter eingruben...

Wir entschieden dass Fabi loslaufen sollte und versuchen Hilfe zu holen. Entweder von dem Boardverleiher oder sonst wem....nach geraumer Zeit kam auch der Fischer noch mit seinem Quad vorbei und versprach Hilfe zu holen. Auch ein junges deutsches Paar mit Auto konnte uns nicht helfen und so blieb und nur schaufeln.
Also versuchten Sebi und ich weiter das Auto freizugraben, wobei ich mir einen deftigen Sonnenbrand holte :P

Während dem Wasserholen fanden wir immer mehr Teile meines Unterbodens :P Mittlerweile war klar, dass es den ganzen Schutz weggerissen und zerstückelt hatte :S

Mittlerweile war es Abend und wir warteten schon über zwei Stunden auf Fabi und den Kiwi (als Kiwis bezeichen sich die neuseeländischen Bewohner selbst, ist also mehr oder weniger eine Abkürzung für Neuseeländer).

So langsam gingen uns die Kekse aus, die wir als einziges an Proviant dabei hatten. Zwar hatten wir unseren Gaskocher und Topf dabei, welchen wir erst einen Tag zuvor gekauft hatten, aber alles Essen aus dem Auto geräumt, um für die Sandboards und Fabi Platz zu schaffen....

Die Dämmerung brach herein, und immer noch keine Spur von unseren Rettern. Wir hatten schon eine kleine Schneise in den Sand gegraben, aber das Auto presste den Sand auf dem es lag so arg zusammen, dass wir ihn nur mühsam herausbekamen. Wir hatten nur unsere Hände, oder Teile meines Unterbodenschutzes zum graben und so hätten wir wohl noch einige Stunden weitergemacht, wenn nicht plötzlich von hinten ein röhren zu vernehmen gewesen wäre.

Fabi war zurück. Zuerst sah man nur ihn heraneilen und ein weit entferntes Motorengeräusch. Er berichtete, dass ein freundlicher Franzose mit seiner Frau und seinem "Panzer" des Weges gekommen wäre....
Dann sahen wir ihn...es war wirklich ein halber Panzer :D Ein Wohnmobil auf Rädern, so hoch wie meine Hüfte... und das ist bei meinen 1,92m nicht gerade wenig :P
Das Gerät sah aus wie ein gepanzerter Militärwagen und schien auf dem sandigen Boden zu fahren, als wäre es bester Asphalt^^

Der nette ältere Herr begutachtete zunächst meinen ruhenden 80er und hängte ihn dann an seine Seilwinde an :P Das Teil hatte auch echt alles :P

Ganz langsam zog mich das Ungetüm aus dem Sand, anstrengend schien es nicht zu sein :P Wie wenn mein Auto ein federleichtes Modellauto wäre :D

Als Gegenleistung wollte das Paar nichts annehmen....nur ein gutes deutsches Bier wäre in Ordnung gewesen :D Damit konnten wir dann aber leider nicht dienen :P
Wir wünschten also noch einen schönen Urlaub und sie mahnten uns vorsichtig zu fahren, dann konnte es endlich wieder zurück zum Campingplatz gehen.

Nach einem kurzen Abendessen fielen wir dann in einen langen und wohlverdienten Schlaf...Zzzzz ;)

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