Samstag, 26. Dezember 2015

Ordentlich nageln

Mein erster Job auf der Farm sollte es sein, zusammen mit Adrian die Zäune rund um das Farmland zu reparieren und dabei gleich alles Unkraut mit auszureißen, das uns in die Quere kam.
Die Zäune sollten eigentlich unter Strom stehen, damit die Pferde nicht ausbüchsten, aber da viele Stellen im Zaun kaputt waren, oder Unkraut darüber wuchs, war der Stromkreislauf unterbrochen.

Zum Unkraut gehören hier leider auch schöne Blumen wie der Fingerhut. Wenn ich sowas daheim abschneiden würde, bekäme ich eine saftige Trach Prügel von Mama :P

Fünf Stunden musste ich pro Tag für mein täglich Brot arbeiten, einen Tag pro Woche bekam ich frei. Da ich auch ein wenig Farbe bekommen wollte, arbeitete ich die meiste Zeit oben ohne...von nix kommt ja au nix :P

Angst um meine Haut bekam ich nur, wenn mich wieder mal eines der Miniungeheuer anfiel, welche es hier recht häufig gibt..

Zusammen mit Adrian zog ich mit Taschen voll Nägeln und Werkzeug über das Farmland. Adrian ist gerade mal zwölf, wirkt aber durch seine guten 1,80m schon viel älter. Da er ohne seinen Vater aufwuchs, und auch zu Muz keinen allzu guten Draht hat, durfte ich ein wenig großer Bruder für ihn spielen. Auch bei einem Altersunterschied von fast zehn Jahren war das oftmals witzig. Vor allem, weil Adrian deutsch versteht, aber nur englisch spricht^^ Ich konnte also super mein Denglisch trainieren :P

In Neuseeland wird gefühlt alles mit Draht zusammengehalten. Dem so genannten wire number 8. Sozusagen der Endlosdraht. Auch die Zäune rund um das Farmland waren daraus, weshalb wir kiloweise Grampen in den Pfählen vernagelten. Unsere Arbeit unterbrachen wir nur zum Mittagessen. Zum Frühstück und Mittag mussten wir uns mehr oder weniger selbst bedienen, abends kochte Steffi dann für uns. Fühlte sich ein wenig nach daheim an, wieder einmal mit einer richtigen Familie am Tisch zu sitzen und zu abend zu essen :)

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